In manchen Gemeinschaften kann das Wohlergehen von Kindern durch bestimmte Regeln oder Praktiken gefährdet werden. Dabei spielen häufig Glaubensvorstellungen oder Traditionen eine Rolle. Hier einige problematische Beispiele:
- Man verweigert Kindern medizinische Behandlung, weil Heilung allein durch Gebete oder Rituale erfolgen soll.
- Manche Lehren rechtfertigen harte Züchtigungsmaßnahmen, um Gehorsam zu erzwingen. Dies kann zu körperlichen Verletzungen und seelischen Problemen führen.
- Manche Erwachsenen grenzen Kinder bewusst von Freunden, Schule oder Freizeitangeboten ab. Die Kinder bekommen dann manchmal soziale Schwierigkeiten, fühlen sich sehr einsam oder werden aggressiv.
- Manchmal sollen Kinder lange fasten oder bestimmte Nahrungsmittel ganz vermeiden. Das kann zu Mangelernährung, Wachstumsstörungen oder Konzentrationsproblemen führen.
- In einigen Weltanschauungen bestehen sehr strikte Rollenvorgaben, beispielsweise in Bezug auf Kleidung, Bildung oder Berufswahl. Kinder haben dann wenig Freiheit, ihre eigenen Interessen zu entwickeln.
- In einigen Gemeinschaften kann ein beängstigendes Gottesbild gezeichnet werden. Kindern wird gedroht: „Gott sieht alles“; „Glaubst du, dass Gott gefällt, was du tust?“ Solche Fragen, verbunden mit der Vorstellung eines strengen, zornigen und strafenden Gottes, können Kinder sehr unter Druck setzen.
Man sollte Hinweise auf die Gefährdung des Kindeswohls sehr ernst nehmen und gegebenenfalls professionelle Hilfe oder Beratungsstellen einschalten.